Ein Android Gerät „kindersicher“ einrichten.
Da ich in Gesprächen mit einer Bekannten zufällig auf das Thema gestoßen bin (Danke an dieser Stelle an B. für die Idee) wollte ich mir kurz Zeit nehmen und anhand eines Beispiels kurz durchspielen, wie man ein Android Gerät „kindersicher“ machen kann.
Zunächst müssen wir die App „Google Family Link“ auf dem Gerät der Eltern installieren. (Oder nur auf einem Gerät von einem der Elternteile.) Diese App ist der Dreh- und Angelpunkt für die Verwaltung der Rechte des Kindes auf seinem Smartphone und für alle weiteren Einstellungen die wir vornehmen wollen.
Als nächstes muss die App auch auf dem Gerät des Kindes installiert werden.
Folgende Punkte sind hierbei wichtig:
– Für das Kind muss ein Google-Account eingerichtet werden, der von den Eltern verwaltet werden sollte
– Das Kind sollte der Hauptnutzer des Gerätes sein
– Einer der Elternteilesollte das Kind bei der Einrichtung begleiten
– Systemvorausetzung ist Android Version 5 oder höher
Bei der Ersteinrichtung von der Family Link App auf dem Gerät des Kindes, wird die App als „Geräte Administrator“ hinterlegt. Diese Einstellung ist nicht ohne Weiteres zu ändern – was keinen 100% Schutz garantiert, aber es wird für das Kind alleine nicht so einfach sein, dies zu umgehen.
Die Eltern haben folgende Möglichkeiten der Steuerung des Gerätes des Kindes:
– Die Stundenzahl einschränken, die das Gerät pro Tag genutzt werden kann
– Schlafenszeiten einrichten (in denen das Gerät unbenutzbar ist)
– Die Nutzung von Apps erlauben oder einschränken
– Webseiten individuell freigeben oder sperren
– Sehen, was das Kind am Handy macht, in Echtzeit
– Das Gerät sperren
– Das Gerät zurücksetzen
Eine der größten Herausforderungen, wenn es um den Schutz von Minderjährigen bei der Nutzung des Internets aka wenn die Kinder im Netz „surfen“ ist es, „gefährliche“ Seiten zu identifizieren und zu sperren. Grundsätzlich hat Google eindeutige Seiten bereits als „Inhalt nur für Erwachsene“ klassifiziert und ein Gerät das Jugendschutzmechanismen am laufen hat, wird diese nicht öffnen. Ich empfehle dennoch, folgende Einstellung vorzunehmen, damit jede Seite beim erstmaligen Aufruf vom Gerät des Kindes aus zunächst eine Abfrage bei den Eltern auslöst. (was aus meiner Sicht die größte Sicherheit bietet – Sehr wichtig in dieser Hinsicht ist, dass man ausschließlich den Browser „Chrome“ von Google nutzt, und dem Kind nicht erlaubt, andere Browser auf dem Gerät zu installieren, da diese nicht den Restriktionen unterliegen würden)
– Öffnen Sie Family Link auf einem der Geräte der Eltern
– Navigieren Sie zu den Einstellungen für den Kinderbereich
– Einstellungen verwalten
– Google Chrome aus der Liste auswählen
– “Nur bestimmte Seiten erlauben“
Nun werden die verbundenen Geräte der Eltern informiert, sobald ein neuer Domänen-Aufruf vom Gerät des Kindes aus stattfinden würde (als Bsp, wenn das Kind versuchen sollte „wikipedia.de“ zu öffnen) und es werden zwei Optionen angezeigt: „Erlauben“ oder „Verweigern“. So entsteht nach und nach eine Liste von erlaubten Webseiten, die das Kind ohne weitere Erlaubnis aufrufen darf. Die Eltern können die Liste der erlaubten Webseiten jederzeit in dem oben beschriebenen Menü unter „erlaubte Webseiten“ einsehen und auch später Änderungen vornehmen.
Im nächsten Schritt wollen wir nun noch das Gerät so einrichten, dass ohne Erlaubnis der Eltern keine Apps installiert werden können, da nur der FSK Schutz nicht ausreicht, da beispielsweise andere Browser im PlayStore als „FSK 0“ geführt werden, obwohl es mit ihnen möglich ist, jugendgefährdende Inhalte, wie pornographische Webseiten aufzurufen. Aus diesem Grund sollte das Kind keine Apps ohne Zustimmung der Eltern installieren können. Dazu verfahren wir ähnlich wie in dem vorherigen Schritt:
– Öffnen Sie Family Link auf einem der Geräte der Eltern
– Navigieren Sie zu den Einstellungen für den Kinderbereich
– Einstellungen verwalten
– Einstellungen für Google Play
– Zustimmung benötigt für
„Alle Inhalte“
Somit wären die wichtigsten Funktionen des Gerätes vor unerlaubten Zugriffen geschützt – dies stellt zwar keinen allumfassenden Schutz dar aber sollte einen zumindest ein wenig ruhiger schlafen lassen. Der beste Schutz für den Nachwuchs vor jugendgefährdenden Inhalten m Netz stellen immer noch involvierte und wachsame Eltern dar.
